Vietnamesischer Künstler Nguyen Thanh-Son mit Minister Ronald Pofalla

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Wirtschaft

Europa dekoriert mit Bildern aus Bottrop
06.10.2012 | 10:00 Uhr
2012-10-06T10:00:00+02:00

Eva-Maria und Rainer Müntz schauen mit Minister Ronald Pofalla dem Künstler Thanh-Son Nguyen zu (v.li.). Foto: Winfried Labus Bottrop. Das Unternehmen Pro-Art liefert seine Produkte mittlerweile in 14 Länder. Kanzleramtschef Ronald Pofalla zeigte sich bei einem Betriebsbesuch An der Knippenburg beeindruckt . „Wir machen keine Kunst“, sagt Rainer Müntz, Gründer und Geschäftsführer der Firma Pro-Art Bilderpalette. „Aber wir machen Dekoration.“ Und das offenbar äußerst erfolgreich: Rund 50 000 Bilder pro Woche werden von dem Unternehmen mit seinem Hauptsitz An der Knippenburg produziert, mit unterschiedlichsten Motiven von abstrakt bis hin zur fotografischen Stadtimpression. Über Einrichtungshäuser oder Baumärkte gelangen sie in die Wohnungen. Und das nicht nur in Deutschland: Pro-Art verkauft seine Produkte mittlerweile in 14 Ländern Europas. Europa dekoriert mit Bildern aus Bottrop | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf: www.derwesten.de/staedte/bottrop/europa-dekoriert-mit-bildern-aus-bottrop-id7168539.html

Nächste Generation schon am Start

Als beispielhaft auch für andere mittelständische Unternehmen bezeichnete Pofalla das, „was jetzt hier zwischen Vater und Tochter stattfindet“: Dass sich der Firmenchef schon in seiner aktiven Phase darum kümmert, wie der Betriebsübergang später stattfindet „und dass er erfolgreich stattfindet“. Nach ihrem BWL-Studium stieg Tochter Eva-Maria Müntz (29) bereits vor vier Jahren in die Firma ein. „Ich profitiere jeden Tag von den Erfahrungen meines Vaters“, sagt sie.

Gemeinsam haben sie sämtliche Abläufe bei Pro-Art im Blick: Das kreative – und immer am Zeitgeist orientierte – Entstehen von Motiven am Computer in der Grafikabteilung etwa. Aktuell, weiß Eva-Maria Müntz, liegen zum Beispiel Wellness- und Küchenthemen im Trend. In einem anderen Raum sind fünf „Masterpainter“ am Werk, Künstler, die jeweils ein Original – abstrakt oder gegenständlich – an der Staffelei erschaffen. Das wird dann gescannt und für den Druck auf Papier oder Leinwand verwandt. Oder aber: Es wird per Hand nachgemalt. Das geschieht an der Pro-Art-Produktionsstätte im 750 km entfernten Jelenia Gora (Polen), einem Kunsthochschul-Standort. „Das könnten wir in Bottrop nicht machen, hier gibt es die Mitarbeiter dafür nicht“, erklärt Müntz. So liefert Pro-Art also dekorative Bilder u.a. handgemalt, gedruckt auf Leinwand, auf Aluminium, hinter Glas und Acryl oder auch gerahmt.

Stolz ist Rainer Müntz vor allem auf dies: Es geschafft zu haben, in einer Branche, die sehr klein ist, am Standort Deutschland zu produziert. Dass das Unternehmen „trotz hoher Arbeitskosten durch Qualität jede chinesische Konkurrenz schlagen konnte, so dass heute China gar keine Rolle mehr spielt.“

Nina Stratmann