Begrüßungsansprache anläßlich des DIÊN-HỒNG–Kulturabends, 29.6.2013, Frankfurt a.M.

Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Namen des Kulturvereins der freien vietnamesischen Frauen in Deutschland und im Namen der Organisatoren des heutigen DIÊN-HỒNG –Kulturabends begrüßen wir Sie recht herzlich und schätzen Ihre Anwesenheit mit aufrichtiger Dankbarkeit.

Liebe Gäste,
mit Unterstützung des Bundesverbands der vietnamesischen Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland veranstalten wir zum ersten Mal einen Diên-Hồng-Kulturabend im Rahmen unserer Aktivitäten zur Bewahrung und zur Entfaltung der über 4-tausendjährigen Kultur des vietnamesischen Volkes.
Diese Aktivität liegt uns, den vietnamesischen Flüchtlingen so sehr im Herzen; insbesondere auf die zeitige Gefahr hin, dass Vietnam ein zweites Tibet wird, und dass die kommunistischen Diktatoren in Hanoi angesichts dieser drohenden Gefahr nur ihre Feigheit und ihre verschworene Machtlosigkeit ganz offensichtlich zeigen.

Liebe Gäste,
als erstes erlauben wir uns ein paar Worte über den Namen Diên-Hồng zu sprechen: Diên-Hồng war der Palast der vietnamesischen Dynastie Trần (1284-1288), wo König Trần Nhân Tông vor dem militärisch-mächtigen Belagerung der Mongolen die Gemeindevorsteher zusammen kommen ließ, um ihre Meinung zu hören, ob weiter gekämpft oder kapituliert werden sollte. Diese Volksabstimmung führte zum historischen Sieg der Vietnamesen über die in Asien bis zum nahen Osten gefürchteten Mongolen, die damals das große China bereits eroberten. Ein Sieg von „David gegen Goliath“.
Deshalb verbindet das Wort Diên-Hồng jeden Vietnamesen mit dem Nationalstolz und mit dem Glauben an seinem Volk. Das Wort Diên-Hồng erweist sich für jeden Vietnamesen, dass sich die kulturelle Kraft die Existenz des Landes Vietnams auf diesem Globus behaupten kann. In diesem Sinne haben wir die heutige Veranstaltung als Diên-Hồng-Kulturabend genannt.
Erst Anfang des 18. Jahrhunderts unterbreiteten die politischen Philosophen wie C. Montesquieu (1689-1755), J.J. Rousseau (1712-1778) den Begriff „Demokratie“ in Europa, aber etwa 500 Jahre zuvor berief Trần Nhân Tông, der Monarch des kleinen Landes Vietnams ein Referendum ein: König Trần Nhân Tông hatte doch seinen weitsichtigen Verstand über Demokratie schon im 13. Jahrhundert in die Tat umgesetzt.
Die Erfüllung des Willens seiner Untertanen am Ende des 13. Jahrhunderts durch König Trần Nhân Tông hat die Kraft gebildet, die die Hoheit Vietnams vor den kriegerischen Aggressoren des Nordens verteidigte. Nun nach 735 Jahren im 21. Jahrhundert verbeugen sich die kommunistischen Diktatoren in Hanoi vor Rot-China, das an seiner nach Süden expandierenden Bestrebung festhält, und unterdrücken brutal und gnadenlos die friedlichen Bürger, die gegen die Aggressionspolitik von Rot-China und besonders gegen die verräterische Mittäterschaft der kommunistischen Hanoi-Machthaber protestieren.
Liebe Gäste,
im Sinne des historischen Diên-Hồng-Ereignisses möchten wir Ihnen an dieser Stelle die Bühnendichtung „Ánh-Kiếm Mê-Linh“ als Zentralpunkt unseres heutigen Programms vorstellen, um den königlichen Geschwistern Trưng (Trưng-Trắc und Trưng-Nhị) zu widmen. Sie haben das Land Vietnam in den Jahren 40 bis 43 von der chinesischen Herrschaft befreit. Sie haben uns, den vietnamesischen Frauen und vielleicht allen Frauen in der Welt bewiesen, dass die Rolle der Frau nicht nur in der Familie sondern auch im Bereich der gesellschaftlichen Politik und sogar im Kriegsfall zu schätzen ist.
Als Vietnamesinnen sind wir stolz auf sie, da die Frauenbewegung in westlichen Ländern erst im 19. Jahrhundert angefangen hat. In der französischen Geschichte gab es die Heldin Jeanne d´Arc (1412-1431). In Vietnam hatten wir die königlichen Geschwister Trưng schon in dem ersten Jahrhundert. und von Generationen zu Generationen können wir noch mehr unsere heldenhaften Frauen nennen: Bà Triệu, Prinzessin Huyền Trân, Đoàn Thị Điểm, Bùi Thị Xuân, in der französischen Koloniezeiten waren Frau Giang und Frau Bắc, die vor dem Kolonialgericht ausgesagt hatten: „Bevor ihr uns verurteilen wollt, geht nach Frankreich zurück und zieht die Statue euer Jeanne d’Arc nieder“. Nun stehen zur Zeit in Vietnam auch viele Frauen für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte wie Tạ Phong Tần, Nguyễn Phương Uyên usw… auf
Hier in Deutschland leben wir glücklich. Das Land bietet uns viel: Menschlichkeit, Freiheit und Wohlstand und schöner noch gibt seine Regierung uns den Anreiz, unsere traditionelle Kultur zu pflegen, zu bewahren und zu entfalten. Deshalb hoffen wir, dass der heutige Diên-Hồng-Abend zu einem Anteil der vietnamesischen traditionellen Charakteristiken beiträgt.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich im Namen des Kulturvereins der freien vietnamesischen Frauen in Deutschland sowie im Namen des Organisationsteams einen aufrichtigen Dank aussprechen für:
die hingebungsvolle Unterstützung des Bundesverbands der vietnamesischen Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland e.V.;
die Mitwirkung von mehreren Vereinen wie der vietnamesische Flüchtlingen in Mönchengladbach, in Odenwald, in Koblenz, in Frankfurt am Main sowie der Pfadfindergruppe Hùng Vương Frankfurt, der Gruppe der freien vietnamesischen Jugend in der BRD, des Künstlervereins in Europa und in der BRD, des Seniorenvereins der vietnamesischen Flüchtlinge in Frankfurt und Umgebung, des Gesang- und Tanzensembles Leuchtpunkt;
das ehrenamtliche Engagement verschiedener Musikbands, Sänger und Sängerinnen, Tänzer und Tänzerinnen, die aus anderen europäischen Ländern hierher gekommen sind.

Zum Schluß möchte ich mich herzlich für die schönen Grußworte bedanken, die die beiden deutschen Ehrengäste, Herr Claus Möbius, Vertreter des Oberbürgermeisters von Frankfurt und Frau Sabine Fischer, Stadtverordnete, an unsere Landsleute richten werden.
Mit dieser Ansprache erkläre ich den Diên Hồng Kulturabend für eröffnet und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit .

Phương thị Phi Nga

Vorsitzende, Kulturverein der freien vietnamesischen Frauen in Deutschland

Übersetzer der Eröffnungsansprache Hr. Đào Văn Bất, Köln