Die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG)

Die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) hat ihren Sitz im Gebäude des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Berlin-Lichtenberg.

www.uokg.de/cms/

Die UOKG wurde 1992 gegründet. Unter ihrem Dach sind mehr als 30 Verbände aus dem Osten und Westen Deutschlands vereinigt, deren gemeinsames Ziel darin besteht, das Leid der Opfer realsozialistischer Gewaltherrschaft nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Dazu wird politisch Einfluß genommen und Veranstaltungen mit Zeitzeugen in der Öffentlichkeit, an Schulen und auf Kongressen durchgeführt. Das Unrecht des SED-Staates und der stalinistischen Speziallager hinterließ zahlreiche Opfer, deren Schicksal die UOKG und ihre Mitgliedsverbände aufarbeiten möchten.

Zu den Mitgliedsverbänden der UOKG zählen u.a. Lagergemeinschaften der Opfer sowjetischer Speziallager (Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen, Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 –1950 e.V., Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V.), Organisationen politischer Häftlinge aus der DDR (Cottbuser Häftlingsgemeinschaft), Aufarbeitungsinitiativen (Forum zur Aufklärung und Erneuerung e.V.), Menschenrechtsorganisationen (Internationale Gesellschaft für Menschenrechte e.V., Menschenrechtszentrum Cottbus), aber auch Initiativen wie Pro Universitätskirche e.V. aus Leipzig.

Ein nachlässiger öffentlicher Umgang mit diesen Themen als auch das unbefriedigend gelöste Problem von Renten- und Entschädigungszahlungen für erlittenes Unrecht wird von der UOKG kritisiert und in Gesprächen und Kontakten mit politischen Gremien thematisiert.

Die UOKG wendet sich gegen politischen Extremismus jeglicher Ausprägung, und hat dies seit August 2006 auch in ihrer Satzung verankert. Dies setzt sie auch bei allen Mitgliedsverbänden voraus. Betont wird vom Bundesvorsitzenden Rainer Wagner, dass insbesondere Antisemitismus in der aus verschiedensten Verbänden bestehenden Dachorganisation keinen Platz hat. Weiterhin wird beklagt, dass sich die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und diejenigen der realsozialistischen Gewaltherrschaft meist fremd gegenüber stehen.

Der 1951 geborene Religionspädagoge Rainer Wagner, von 1967 bis 1969 in der DDR in Haft, ist seit 2007 der gewählte Bundesvorsitzende der UOKG. Er erhielt 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden in der letzten Wahl vom 19. November 2011 u.a. der Rechtsanwalt Roland Lange und Rainer F. Schneider vom Erfurter Häftlingsverband Freiheit, Ernst-Otto Schönemann von der Interessengemeinschaft der Zwangsausgesiedelten, Michael M. Schulz von der IEDF Hamburg und Anita Goßler aus dem Frauenkreis der ehem. Hoheneckerinnen gewählt.

Mit Opferverbänden und Häftlingsorganisationen auf internationaler Ebene, besonders in Osteuropa, findet im Rahmen einer „Internationalen Assoziation“ ein intensiver Erfahrungsaustausch statt.

Von der UOKG wird in Zusammenarbeit mit dem BSV-Förderverein für Beratungen e.V. die Mitgliederzeitschrift „Der Stacheldraht“ in Berlin herausgegeben.