Bundesverband der Vietnamesischen Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland e.VSehr geehrte Damen und Herren,
der 30.4.1975 war der schwärzeste Tag in der Geschichte des vietnamesischen Volkes. An diesem Tag begann der kommunistische Machthaber in Südvietnam systematisch Straftaten gegen das eigene Volk zu verüben. Dieses Ereignis, welches das Leben eines Menschen vollkommen verändern konnte, betraf jeden Süd-Vietnamesen.
Im Namen der Revolution führten die Kommunisten grausame Taten gegen die Südvietnamesen durch. Das Land versank im Chaos. Gesetzt und Gerechtigkeit gab es nicht.
*Mindestens 500.000 Offiziere , Soldaten , Beamte , Journalisten , Schriftsteller, Dichter , Priester, Religionsführer wurden in Umerziehungslagern bestrafft ; ca. 95.000 Menschen verstarben unter den unmenschlichen Bedingungen in der Gefangenschaft; ca. 100.000 Menschen wurden exekutiert.
* Häuser und Grundstücke wurden ohne Angabe von Gründen enteignet; Millionen Frauen und Kinder wurden in die „neuen Wirtschaftszonen“ vertrieben und verhungert gelassen . Zahlreiche Kinder verstarben aufgrund der Krankheit und Unterernährung.
*Der Währungswechsel war ein durchdachtes Instrument um die Südvietnamesen in Armut zu treiben, da die alte Währung komplett seinen Wert verlor.
*Die so genannte kommunistische kulturelle Revolution vernichtete alle Bücher, Musik und das kulturelle Leben der Südvietnamesen.
*Millionen Menschen flüchteten aus ihrer Heimat da sie sich im gesetzlosen Land trotz Elend und Armut ständig bedroht fühlten. Die Flucht, sowohl über das Meer als auch über das Land war ungewiss und gefährlich; statistische Erhebungen ergaben, dass bis zu 500.000 Menschen auf der Flucht ihr Leben ließen.
Sehr geehrte Damen und Herren
Nach 40 Jahren versammeln wir uns heute hier um den Nationaltrauertag zu gedenken.
Nach 40 Jahren sind wir in unserer zweiten Heimat schon verwurzelt und voll integriert. Trotz allem vergessen wir nicht, dass die Menschen in Vietnam weiter unter ständiger Unterdrückung leben.
Seit 40 Jahren werden in VN die Grundsätze der Menschenrechte nicht respektiert.
Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Schutz vor Folter, Recht auf Eigentum und Sicherheit der Person, Versammlungsfreiheit etc… wurden vom kommunistischen Regime bislang ignoriert. Die Vietnamesen im Land leben in einer dekadenten Gesellschaft wo das ethische Wertebewusstsein zunehmend verloren gegangen ist, wo Moral und Tradition auf der Strecke bleiben.
Sehr geehrte Damen und Herren
Wir haben uns 40 Jahre unermüdlich für Freiheit und Demokratie in Vietnam eingesetzt und werden in Zukunft weiter für Menschenrechte und territoriale Integrität in VN kämpfen.
Glücklicherweise sind die Vietnamesen im Kampf gegen den Kommunismus nicht allein auf dieser Welt. Insbesondere hier in Deutschland finden wir häufig die Zustimmung vieler Deutschen Bürgerrechtler, die in ihrer eigenen Geschichte viel Erfahrung mit den diktatorischen Kommunisten sammeln konnten.
Heute Abend haben wir die Ehren 2 Deutschen Ehrengästen zu empfangen:
Ersten : Herrn Prof. Dr. Johannes Kals von Hochschule Ludwigshafen am Rhein , ein Bürgerrechtler, der sich sehr früh für Menschenrechtsorganisation engagiert hat und ein Herz für die Vietnamesen im Exil geschenkt . Er hat im Jahr 2013 eine Bundesweite Unterschriftenkampagne für die Freilassung des politischen Gefangenen RA Le Quoc Quan in VN begonnen.
und zweiten : Herrn Dr. Josef Bordat , ein bekannter Philosophen und Publizist , auch ein engagierter Bürgerrechtler , der sich vor allem sehr über die Menschenrechtslage in VN interessiert insbesondere im Gebiet der Gewissens- Glaubens- und Religionsfreiheit .
Sie beiden werden gemeinsam mit uns die sozialistische Republik VN auffordern die Verpflichtung zur Wahrung der Menschenrechte nachzukommen.
Außerdem haben wir auch die Ehren die Grußworte :
1.-von Frau Dr. Ursula von der Leyen , Bundesministerin der Verteidigung
2.-vom Herrn Rainer Eppelmann , Vorstandvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur
3.-von Frau Vera Lengsfeld, ehemalige Stasi-Tochter, Bürgerrechtlerin und Bundestagsabgeordnete , Trägerin des Bundesverdienstkreuzes
4.-von Frau Ulrike Poppe von „Demokratie Jetzt“
5.-von der Nikolaikirche in Leipzig , Pfarrer Bernhard Stief
zu erhalten .
Die Grußworte sind für unsere Veranstaltung anlässlich des 40. Jahrestages der Besetzung Südvietnams durch die nordvietnamesische kommunistische Armee schriftlich niedergelegt.
Im Namen des Bundesverbandes bedanke ich mich für die Teilnahme aller Vereine, Verbände und Kommunen in ganz Deutschland zur Kundgebung anlässlich des 40. Jahrestages des Nationaltrauertags, insbesondere auch für die geistliche Unterstützung des Pfarrers Anton Do Ngoc Ha aus der vietnamesisch-katholischen Gemeinde Berlin und des Buddistischen Vereins aus Hannover , aus Odenwald und aus Frankfurt a.M. .
Berlin den 25.4.2015
Hoang Thi My Lam